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metaphorik.de 27/2017

Metaphernerwerb: eine empirische Studie bei Kindern im Alter von sechs bis vierzehn Jahren

Swetlana Vogt, Peter Indefrey

Abstract

Unsere Studie [1] zielt darauf, wichtige Etappen der Entwicklung des Verstehens übertragener Ausdrucksweise bei Kindern nachzuvollziehen. Dabei richten wir den Fokus auch auf die spezifischen kognitiven Voraussetzungen, die beim Spracherwerb für das Verstehen von Wörtern mit übertragener Bedeutung unerlässlich sind. Erst auf der Grundlage begrifflichen Verstehens sprachlicher Ausdrücke und eines Denkens in Analogien und strukturellen Relationen sind ein korrektes Verstehen und eine situationsangepasste Verwendung von Metaphern gesichert. Wir gehen davon aus, dass Kinder vor der Verwendung meta­phorischer Ausdrücke Wörter auf assoziativ-anschauliche Weise miteinander verknüpfen und sich dabei an Übereinstimmungen orientieren, wie sie durch körperliche Erfahrungen, bildhafte Vorstellungen und sozio-kulturelle Interaktionen mit ihrer nahen sozialen Um­gebung gegeben sind. Wir folgern daraus, dass bei Kindern der untersuchten Altersgruppe einer entwickelten Metaphorik in der Regel eine assoziative, ‘pseudometaphorische‘ Rede­weise vorausgeht.

Our empirical study is aimed at finding evidence for children’s understanding of figurative language. We, furthermore, bring the specific cognitive requirements into focus that are indispensable for comprehending words with a metaphorical meaning. Only when children reach the level where they have acquired a conceptual understanding of utterances and are capable of thinking in analogies and configurational relations, they can truly comprehend metaphorical language and use it appropriately.

Our premise is that prior to any usage of metaphorical expressions children combine words in an intuitively accessible manner, guided by correspondences that arise from bodily experiences, mental images and socio-cultural interaction with their surroundings. Based on these premises, we assume that the use of metaphors is usually preceded by an associative, 'pseudometaphorical' manner of speaking.



[1] Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf sieht sich in der Pflicht, ihren Studierenden nicht nur eine fachlich-theoretische Grundlage zu vermitteln, sondern ihnen auch Praxis­felder zu eröffnen, auf denen sie ihre Theoriekenntnisse anwenden und überprüfen können. Aus diesem Grund haben wir zusammen mit unseren Studierenden Tim Gebauer, Melanie Knapp, Stefanie Laguna, Stephanie Molyneux, Florian Stein, Katharina Theimoorian, Lulia Smarovoz im Sommersemester 2013 und mit unseren Studierenden Christina Bauch, Isabell Kappl, Monika Liczycka, Carolin Marlene Scharnowski, Eva Schuhardt, Stefanie Alexandra Skwara, Anna Widel, Natalia Lamp und Susanne Heinrich (Schulte) im Wintersemester 2013/2014 die Studie an der Gemeinschaftsgrundschule GGS in Düsseldorf, Südallee 100 durchgeführt.

Wir bedanken uns bei Frau Natrop, vom Schulverwaltungsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, die uns unbürokratisch und schnell die Erlaubnis für die konkrete Schule erteilt hat, beim Schulleiter Herrn Richard Schmitz, bei der Grundschullehrerin Frau Sandra Fabricius-Schmidt, bei der Leiterin der Schulorganisation Frau Treudt-Marder, die uns allesamt freundlich aufgenommen, nach Kräften unterstützt und die Durchführung der Tests letztlich erst ermöglicht haben. Besonderer Dank gilt auch den Eltern, die das Projekt unterstützt haben und auch den Schulkindern der ersten, der zweiten und der dritten Klasse, die sich sehr engagiert an den Tests mit den Studenten beteiligt haben.

 

Ausgabe: 

Jahrgang: 

Seite 69

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