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metaphorik.de 23/2013

Corinna Koch (2013): Metaphern im Fremdsprachenunterricht : Englisch, Französisch, Spanisch , Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang, 298 S.

Gerd Katthage

Take it not on the light shoulder

Im Anschluss an ein von Ludwig Thoma erfundenes Genre veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung in den 80er-Jahren eine Serie von ‚Filser-Briefen’ (Daum 1988). Ihr Witz besteht darin, dass sie in einem Englisch verfasst sind, das semantische und grammatische Transferleistungen ignoriert und wortwörtlich übersetzt. Ein solch germanisiertes Englisch – das man beizeiten auch einigen deutschen Politikern unterstellt – erheitert durch seine absurden Normverstöße, die insbesondere bei konventionellen Metaphern, Redewendungen und Sprichwörtern zutage treten. This English comes you very Spanish fore.

Die Sprachirritationen führen mitunter nicht nur zu einem auflösenden Lachen, sondern bieten auch Anlässe zur Sprachreflexion. Zum einen können sie die Metaphorizität lexikalisierter Ausdrücke erhellen, tote Metaphern werden wiederbelebt, zum anderen zeigen sie die kulturelle Determiniertheit metaphorischen Sprachgebrauchs. Kurz: Every thorn in the eye fördert Metaphernbewusstsein.
In der Förderung und Stärkung von Metaphernkompetenz im Fremdsprachenunterricht liegt – grob gesagt – auch das Ziel der von Corinna Koch vorgelegten und 2013 im Peter-Lang-Verlag erschienenen Dissertation Metaphern im Fremdsprachenunterricht: Englisch, Französisch, Spanisch.

Koch versteht ihre Arbeit als Beitrag zur „fremdsprachendidaktischen Grundlagenforschung“ (S. 13). Eine solche erscheint nötig, da das didaktische Potenzial der Metapher, analog zum Deutschunterricht, bislang hoffnungslos unterschätzt wird und brach liegt.

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Jahrgang: 

Seite 65

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